NEU: Spanisch an der Waldstraße

Neues Schulfach ergänzt Fächerkanon am Hattinger Gymnasium

Das „Café Olé“ gibt es am Gymnasium Waldstraße schon lange. Hinter dieser so spanisch klingenden Einrichtung verbirgt sich ein Pavillon auf dem Schulhof, in dem Oberstufenschüler ihre Freistunden verbringen, Eltern Kaffee und Kuchen genießen oder ganze Klassen ihre Sommerfeste veranstalten können.

Seit diesem Schuljahr wird auch das dazu passende Sprachtraining angeboten. Carmela Meleca und Philipp Schröer, beide frisch aus dem Referendariat, verstärken seit August als Spanischlehrer das Kollegium des Traditionsgymnasiums.

„Bisher gab es an der Waldstraße den klassischen Latein- und Französischunterricht. Im Hinblick auf eine größere Internationalisierung der Berufswelt gewinnt jedoch Spanisch immer mehr an Bedeutung, denn immerhin nimmt es unter den am häufigsten gesprochenen Sprachen hinter Englisch, Chinesisch und Hindi den vierten Rang ein“, so Carmela Meleca, deren Name sogar spanische Wurzeln vermuten lassen könnte. „Nein“, lacht sie, „mein Vater stammt aus dem Süden Italiens und besitzt in Bochum ein italienisches Restaurant. Da ich zweisprachig mit Deutsch und Italienisch aufwuchs, entwickelte sich ein Faible für Sprachen, so dass ich mich bei der Auswahl meiner Studienfächer neben Sport für Französisch und eben auch Spanisch entschied.“

Bei Philipp Schröer, der gerade seinen dreißigsten Geburtstag feierte, sah die Sache nicht ganz so eindeutig aus. „Nach dem Abitur studierte ich zuerst die Fächer Geschichte und Erdkunde, wechselte von der Geographie jedoch schnell zu Spanisch, weil ich einfach den Klang dieser Sprache liebe. Sie klingt edel und besitzt eine tolle Sprachmelodie“, schwärmt Schröer. „Außerdem reden die Spanier genauso schnell Spanisch wie ich Deutsch“, schmunzelt er, „das passt.“

Vor allem ergänzen sich die beiden Spanischlehrer, die das bereits junge Kollegium der Waldstraße weiter verjüngen, hinsichtlich ihrer Schwerpunkte. Während Carmen Meleca viele Auslandsaufenthalte in Süd- und Mittelamerika vorweisen kann, war Philipp Schröer eher auf der iberischen Halbinsel unterwegs: „Da aber schon überall“, berichtet er. „Im nächsten Jahr steht jedoch eine große Tour auf den südamerikanischen Kontinent an.“ Diese unterschiedlichen Erfahrungen hört man angeblich auch. „Auf der spanischen Halbinsel wird mehr ‚gelispelt‘, das heißt mit der Zunge zwischen den Zähnen gesprochen. Das kennen die Südamerikaner nicht“, erklärt Schröer. Dass man diese Unterschiede als Laie nicht erkennen könne, bestätigt Schulleiterin Anette Christiani, die selbst Englisch unterrichtet. Man sei an der Waldstraße einfach froh, zwei so sympathische junge Lehrkräfte   an die Schule geholt zu haben - keine Selbstverständlichkeit auf dem leergefegten Lehrerarbeitsmarkt .  „Wir sind froh, dass wir diese Lücke schließen konnten, denn damit erweitert sich unser Fächerkanon um einen ganz wesentlichen Baustein“, meint Christiani.

  In diesem Schuljahr bereitet das neue Spanisch-Team jedoch erst einmal die Einführung des neuen Faches im Schuljahr 2018/2019 vor: Es bietet mehrere Spanisch-AGs an, in denen viele Kinder und Jugendliche bereits die Grundlagen der spanischen Sprache sowie Kultur, Lieder und auch das Essen kennenlernen und schafft die organisatorischen Voraussetzungen für einen Unterrichtsbetrieb, indem sie den schulinternen Lehrplan erarbeiten oder ein geeignetes Lehrwerk auswählen. „Im Sommer wird es dann mit den ersten Oberstufenkursen losgehen“, so die Schulleiterin, die selbst erst seit wenigen Monaten an der Spitze des Gymnasiums Waldstraße steht.

Das Résumée sowohl von Anette Christiani als auch von Carmen Meleca und Philipp Schröer über die gemeinsame Anfangszeit an der Waldstraße fällt jedoch absolut übereinstimmend aus: Man sei von Lehrern, Eltern und vor allem den Schülern unglaublich offen und herzlich empfangen worden und wolle auch so schnell nicht mehr weg, nicht einmal nach Spanien.

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